Der Werber |
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Es war an einem Sommertag, irgendwann und irgendwo.
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Da tönte plötzlich Trommelschlag und Flötenspiel klang froh.
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Es war eine munt're bunte Schar, die machte vor dem Rathaus halt.
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Den Grund, weshalb sie gekommen war, erfuhren die Leut' schon bald.
Ein Mann mit einem Federhut rief: "Männer, hört mir zu!
Ich versprech Euch Geld und Gut und Ehre noch dazu!
Der Kaiser braucht Euch, reiht Euch ein! Denkt nicht an Weib und Haus!
Es muss ja nicht für lange sein, zieht mit ins Feld hinaus!"
Im Wirtshaus war das Trinken frei, bezahlt mit des Kaisers Gold.
Und während dieser Zecherei trat mancher in des Kaisers Sold.
Gab seiner Braut den Abschiedskuss, versucht' als Soldat sein Glück,
sah nicht des Werbers Pferdefuß und kommt nicht mehr zurück.
Mit Flötenspiel und Trommelschlag ging's früh am Morgen fort.
Die Schar ward' größer, denn es lag am Weg noch mancher Ort.
Der Werber mit dem Federhut machte sein Geschäft nicht schlecht,
versprach gar vielen Geld und Gut, dem Kaiser, dem war's recht.
Die Jahre gingen in das Land, und von der großen Schar
gab's keinen, der nach Hause fand, wie er gegangen war.
Der eine ließ sein Bein im Feld, blind kam ein and'rer an,
die meisten hat der Tod gefällt, der jede Schlacht gewann.
Die letzten Tränen waren kaum geweint, da waren sie
auch schon vergessen, wie ein Traum, die Menschen lernen nie
Und dann an einem Sommertag, irgendwann und irgendwo,
da tönte plötzlich Trommelschlag und Flötenspiel klang froh.
(auch als "Es war an einem Sommertag" bekannt,
Wort & Weise: Arno Clauss, 1973)
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