Der Feuersänger

  Kürenberger  

Akkorde


am                           em         am
Ansgar erst sechzehn, war im Wald oft allein
     C                      G        am em
sein größter Wunsch ist es, Barde zu sein.
   am                 em            am
Er sitzt in der Ulme, die ihm so vertraut
   C                            G        am
er spielt auf der Laute, die er selber gebaut.
 

am                     em         am
Als er zurückehrt nach Thieben am Teich
  C                          G       am em
bemerkt er den Rauch hinterm Hügel sogleich.
   am                      em        am
Er fängt an zu rennen, die Sorge ist groß
C                 G            am
Was ist passiert, was ist hier los?


REFRAIN:
am          em   am
Caela sanguine nigra
C             G         am
fates ignifer mortem cantat.
              em    am
Audite fatium pericula
C             G         am
fates ignifer mortem cantat.
 

Die Ernte war mager, das Jahr war sehr schlecht
doch bestand der Graf kalt auf sein Recht.
Man konnt' ihm nicht zahlen, die Steuern zu hoch,
da nahm er die Söhne unter sein Joch.
 
Am Baum hängen Leichen, der Anblick nicht schön,
Ansgar ist froh, Vater lebend zu sehn.
Sein Vater ist wütend, schlägt ihm ins Gesicht:
"Hätten sie dich doch und Thiese nicht!"
 
[Refrain]
 
Ansgar läuft fort, was soll er auch tun?
Den Bruder befreien und nicht eher ruh'n!
Er läuft viele Tage und Nächte hindurch
bis er schließlich steht vor des Grafen Burg.
 
Er kommt in die Feste, es fällt ihm nicht schwer,
er kommt grad gelegen zum Feste daher.
Er galt dort als Barde, was er gerne sah,
doch lasst mich erzählen, was weiter geschah.
 
[Refrain]

Es wurde schnell Abend, die Stimmung war gut,
es gab feinen Wein und ein Schwein aus der Glut.
Die Barden, sie standen zu Dutzenden an,
wollten an ihren Teil des Festmahls heran.
 
Ansgar stand hinten, niemand lieh ihm das Ohr,
er fasste sich Mut und drängte sich vor.
Er stand vor der Runde mit stolzem Gesicht,
des Grafen Gedanken, die kannte er nicht.
 
[Refrain]
 
Er sang von der Dürre, der Sommersglut
appellierte an des Grafen Edelmut.
Erbat seinen Bruder und die Freunde zurück,
dafür wünscht er dem Grafen viel Segen und Glück.
 
Der Graf war entrüstet, das passte ihm nicht:
"Schafft diesen Lumpen sofort aus der Sicht!
Doch soll er auch wissen, was ich von ihm hielt,
brecht ihm die Finger und Arme, dass er nie mehr spielt."
 
[Refrain]

Er kam in den Kerker, er wollte nicht mehr.
"Warum macht Gott uns das Leben so schwer?"
Doch kamen Freunde in höchster Not.
Ein mutiger Barde entriss ihn dem Tod.
 
Sie schienten die Knochen und fütterten ihn,
wartend auf die Zeit, da es gut war, zu flieh'n.
Ansgar entkam, er hatte Großes entdeckt,
den Plan seiner Rache im Verlies ausgeheckt.

[Refrain]
 
Ansgar kam wieder in dieser Nacht,
die zerbrochene Laute hat er mitgebracht.
Der Himmel war schwarz wie geronnenes Blut,
ein letzter Gruß der Sonne Abendrot.
 
Er blieb vor den Toren im Schatten steh'n,
man konnte ihn hören, und doch nicht seh'n.
Er griff in die Saiten mit zerschmetterter Hand.
Ein eisiger Wind trug sein Lied übers Land.

NEUER REFRAIN:
Der Himmel so schwarz wie geronnenes Blut
nun Feuersänger sing ihm den Tod.
Drum hört ihr Leute, wer Barden bedroht,
der Feuersänger bringt ihm den Tod.

Er sang von Zorn, von Hass und Gewalt,
die Wachen überkam ein Grausen recht bald.
Ansgar genoss sein schauriges Spiel
noch mehr als vom Himmel das Feuer fiel.
 
Auf die Burg fiel ein flammender Regen herab,
bereitet dem Grafen ein feuriges Grab.
Panik brach aus, alles lief hin und her
am Morgen gab's den Grafen und die Burg nicht mehr.

[Refrain]


Text & Melodie: Tim Scholz (http://www.larp-lieder.de/lieder.php3)