Rabenballade

  Kürenberger  

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am                  G     am 
Auf einem Baum drei Raben stolz, 
                  G       am 
Oh weh oh weh, oh Leid oh weh. 
          C                G 
Auf einem Baum, drei Raben stolz, 
             am               G 
Sie war'n so schwarz, wie Ebenholz 
             am           G   am 
Sie war'n so schwarz, wie Ebenholz.


Der eine sprach: "Gefährte mein,
wo soll die nächste Mahlzeit sein?"
"In jenem Grund, auf grünem Feld, 
ruht unter seinem Schild ein Held 
ruht unter seinem Schild ein Held.

Seine Hunde liegen auch nicht fern, 
Sie halten Wacht bei ihrem Herrn. 
Seine Falken kreisen auf dem Plan, 
Kein Vogel wagt es, sich zu nah'n 
Kein Vogel wagt es, sich zu nah'n."

Da konnt zu ihm ein zartes Reh.
"Ach dass ich meinen Liebsten seh!" 
Sie hebt sein Haupt, vom Blut so rot, 
Der Liebste, den sie küsst, war tot 
Der Liebste, den sie küsst, war tot.

Sie gräbt sein Grab im Morgenrot, 
Am Abend war sie selber tot. 
Ach großer Gott, uns allen gib 
Solch' Falken, solche Hund, solch Lieb 
Solch' Falken, solche Hund, solch Lieb.


Verfasser: unbekannt, Ursprung in England (ca. 1450)